Nach der aufregenden Jungfernfahrt mit dem „Bernd dem Boot“ in der Bucht vor Finikounda standen als letzte Herausforderung noch einige Meter Landweg vom Strand auf den direkt gegenüber gelegen Stellplatz an. Einziges Hindernis: eine Überlandleitung entlang der handtuchbreiten Straße vor dem Campingplatz.

Wie sich schnell herausstellte war der Mast des Bootes mit 6,30m etwas zu hoch, um das Boot mit stehendem Mast unter der Leitung durchrollen zu können. Es wurde noch ein wenig diskutiert, ob man nicht das ganze Boot schief stellen könne und ob der Aluminiummast überhaupt Strom leite… Letztendlich wurden aber keine Risiken eingegangen, der Mast umgelegt und – zur Schonung des Materials beim Transport – nach der Durchfahrt des Bootes unter der Leitung der Mast auch wieder aufgestellt.
Letzteres war leider nicht unsere beste Idee, denn während wir beim weiteren Transport des Bootes ohne einen weiteren Blick nach oben der leichten Kurve der Straße folgten, liefen die Stromkabel – vollkommen überraschend – schnurgeradeaus und schnitten somit den Verlauf der Straße. Das fiel uns allerdings erst auf, als uns ein kleines Feuerwerk mit Funkenregen über unseren Köpfen bremste und alle Blicke sich wieder nach oben richteten. Auch diese Episode ging mehr oder weniger gut aus, allerdings können wir jetzt aus eigener Erfahrung berichten, dass Aluminium ein durchaus guter Leiter ist, was in der Konsequenz zu einem wallnussgroßen Schweißloch am obersten Mastelement von Bernd dem Boot geführt hat. Der Mast ist an der Stelle glücklicherweise nur wenig belastet (Wanten und Vorsteg sind unterhalb befestigt) und so macht sich der Schaden beim Segeln nicht bemerkbar – hoffen wir, dass es so bleibt!
Kommentar (1)
Segeln, ein erster Erfahrungsbericht – Wellenbrecherauszeit| Mai 20, 2021
[…] Anfang April auf dem ersten Campingplatz unserer Reise in Finikounda, kann es endlich losgehen und die Jungfernfahrt steht bevor. Die Segelbedingungen sind gut, die große Bucht liegt, von vorgelagerten Inseln geschützt, sehr malerisch an der Südspitze des westlichen Fingers des Peloponnes. Zunächst muss das Boot aber erstmal aufgebaut werden und auch hier gibt es Camping Nachbarn, die sich wundern, was da langsam auf dem Nachbarplatz heranwächst. Der Hersteller gibt eine Aufbauzeit von 30min an, wir brauchen eher 90min, auch hier muss erstmal Routine reinkommen. Als das Boot dann mit Hilfe der Crew aufgebaut und an den Strand transportiert ist, kann es losgehen. Ich bin nervös! Ich überprüfe alle Verbindungen, Knoten, Motor, Ruder, Schwert und Leinen vermutlich etwas öfter als eigentlich notwendig und dann geht es mit einem bangen Gefühl im Magen los! Der Start vom Strand durch die Dünung ist für einen blutigen Anfänger nicht ganz einfach, aber nach einigen Schlenkern greift der Wind ins Hauptsegel und ab geht die Fahrt in die Bucht von Finikounda. Es dauert eine Weile, bis ich mich traue, zusätzlich das Vorsegel zu setzen, aber auch das funktioniert erstaunlich gut und danach geht die Post ab und die Jungfernfahrt – ich kreuze etliche Male in der Bucht auf und ab – wird ein erstes Highlight meiner jungen Skipperkarriere. Dass auch nach der Rückkehr an den Strand noch Herausforderungen beim Transport auf dem Landweg lauern, hatten wir ja bereits ausführlich hier beschrieben. […]