Askja

Ein großes isländisches Vulkangebiet liegt ca. 80km südlich unseres Campingplatzes in einer unwirtlichen, aber extrem abwechslungsreichen Landschaft, in der sich erkaltete Lavaströme, Sand und Geröllfelder, Gletscherabflüsse und morastige Ebenen abwechseln. Das Ganze ist eingerahmt von einer beeindruckenden Berglandschaft, auf deren Nordseiten noch einige Schneefelder leuchten.

Die Fahrt in eine Richtung gibt unser Hochland trackbook mit 2,5 bis 3 Stunden an, wir brechen daher zeitig nach dem Frühstück auf, um ausreichend Zeit für die Erkundung des Askja Vulkans zu haben. Unterwegs fühlen wir uns teilweise wie auf dem Mond, die Piste kurvt durch bizarre Lava Formationen und durch wüstenartige Abschnitte. Besonders in Erinnerung bleiben werden uns diverse „Wellblech-Abschnitte“, in denen der Wind Sand und Geröll in unzählige Minidünen auf der Piste aufgetürmt hat, die in etwa 5cm hoch und 5cm weit auseinander liegend die Fahrt zu einem echten Vergnügen machen. Aber auch bei der Durchfahrt durch Lavafelder ist entspanntes Genießen der imposanten Kulisse eher schwierig, zuallererst gilt die Konzentration der Stabilisation der Sitzhaltung. Einige Flüsse müssen gefurtet werden, die großen Gletscherabflüsse sind mit einfachen Stahlbrücken versehen. Man bekommt eine Idee, wie es hier während der Schneeschmelze aussehen muss.

Der Vulkan selber versteckt sich lange und erst nach einem guten Stück Fußmarsch verstehen wir, dass die umgebenden Bergrücken, die die tieferliegende Ebene, in der wir uns bewegen, umranden, den ehemaligen Kraterrand darstellen – die Dimensionen sind einfach unglaublich! Die beiden Kraterseen sind „nur“ kleinere Calderen, die innerhalb des Hauptkraters zu einem späteren Zeitpunkt entstanden sind und sich nach Einsturz der darunterliegenden Magmakammern mit Wasser gefüllt haben. Immerhin ist dabei der mit 220m tiefste See Islands entstanden …

Aktuell nehmen laut Hinweisschildern die vulkanischen Aktivitäten am Askja wieder zu, wir sind gespannt, wann wir in den Nachrichten wieder von diesem Mega Vulkan hören werden. Der letzte Ausbruch datiert aus 1875 und auf der anderen Seite der Insel ist ein weiterer Vulkan seit einigen Wochen aktiv…

Es muss gefurtet werden…

Darf es etwas mehr Herausforderung sein? Eine Furt auf dem Rückweg von der Askja.

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