Was auf den ersten Blick wie ein Industriegebiet anmutet, entpuppt sich als das nördlichste Geysirgebiet der Welt.
Leider sind die Geysire gezähmt, um Husavik und die zahlreichen Gewächshäuser mit Wärme zu versorgen. Wo ehemals Geysire ihr Wasser bis zu 25m in die Luft spuckten, werden nun 500 Tonnen Gurken, Tomaten und Paprika im Jahr angebaut. Der Besitzer betreibt den Campingplatz, auf welchem wir unsere Zelte aufgeschlagen haben und der auch als Gemeindezentrum dient, nur als Hobby – wie sich im abendlichen Gespräch herausstellt. Der lokale Anbau südländischen Gemüses, insektizidfrei, erübrigt den weiten Transport. Selbst die BBC berichtete mit Staunen von den Möglichkeiten: https://www.bbc.com/travel/article/20120531-a-local-food-scene-burns-in-iceland
Geothermie sei Dank können die Gewächshäuser ganzjährig mit 23 Grad betrieben werden. Das fehlende Licht im Winter muss jedoch mit künstlicher Beleuchtung ersetzt werden. Immerhin liegt Husavik nur ca. 60 Kilometer vom Polarkreis entfernt, was im Winter wochenlange Dunkelheit bedeutet, im Sommer jedoch einen erholsamen Schlaf im Zelt nur mit Augenmasken ermöglicht.
Wir schauen uns die gezähmten Geysire aus der Nähe an. Dann und wann erhebt sich tatsächlich eine kleine Fontäne aus dem himmelblauen, kochenden Wasser. Sehr sicher wird dies nicht der letzte Geysir sein, den wir auf unserer Reise live erleben werden.