Den Göttern nahe

Die Besuche auf dem Gipfel des Ithomi (780m) und des Apollotempels in Bassae (1150m) beeindrucken uns mit einem Wahnsausblick in die messenische Ebene – über Berge, tief eingeschnittene Täler und Schluchten können wir bis zum tiefblauen Meer schauen.

Insbesondere den breite Rücken des Ithomi, auf dem sich in antiker Zeit die Akropolis der Stadt Messene sowie ein Heiligtum des Göttervaters Zeus – benannt nach dem Ort als „Zeus Ithomatas“ – befand, erblicken wir immer wieder von unterschiedlichen Orten aus. Auch der Apollo Epikourios („der Heilende“), welchem die Menschen aus Figaleia in Bassae einen Tempel errichteten, hatte besten Blick von seinem Tempel auf die Kultstätte des Götterkollegen. Ob die Sichtachse eine tiefere Bedeutung oder schlicht der in Prominenz und Dominanz ausdrückbaren geographischen Situation geschuldet ist?

Welches Heiligtum letztlich beeindruckender war, lässt sich heute leider nicht mehr sagen. Auf den Fundamenten des Zeustempels wurde zu byzantinischer Zeit ein Kloster errichtet, das bis heute dort steht. Der Tempel des Apollo wird bereits seit 1987 unter einem massiven Stahlgerüst mit Zeltdach restauriert, die Arbeiten werden sicherlich noch andauern. Aber was sind schon 30, 40 Jahre im Vergleich zu den vielen Jahrhunderten, in denen der Tempel auf dem unwirtlichen Gipfel Wind und Wetter getrotzt hat.

Schreibe eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.