Nach Mistras wollen wir uns eine weitere mittelalterliche Festungsstadt anschauen – Monemvasia. Wir begeben uns in das dünn besiedelte Lakonien, genauer gesagt nach Gefira.
Das erste Mal auf unserer Reise erleben wir Dorfleben. Spielende Kinder auf dem Spielplatz, geschäftiges Treiben der Gastwirte, die ihre Tavernen nach sechs Monaten Lockdown für die Öffnung der Terassen am 3. Mai vorbereiten, ein paar griechische Touristen, die zur Feier des orthodoxen Osterfests bereits aus den Ballungsräumen angereist sind.
Bevor wir die Besichtigung von Monemvasia in Angriff nehmen, genießen wir die Zeit beim Angeln am Hafen (diesmal erfolglos) und dem Suchen winziger Seeschnecken am kiesigen Strand. Auch ein Stellplatz für die Nacht ist schließlich gefunden. Jenseits der Marina sind Camper willkommen. Der Wind bläst wie so häufig stramm – diesmal aus Süd-Ost, die Mauern des verwaisten Fähranlegers bieten einen geringen Schutz gegen die starken Böen.
Nach einer ausführlichen Session Vanschooling brechen wir mittags nach Monemvasia auf. Der „einzige Zugang“ – das bedeutet Monemvasia übersetzt – führt über einen Damm aus Gefira auf den schroffen Felsblock im Mittelmeer. Idaeles Fotowetter ist uns leider nicht beschieden. Blauer Himmel mit kleinen Wölkchen würde eine bessere Fotokulisse bieten. Die Unterstadt zeigt sich nahezu komplett restauriert mit vielen Pensionen, Cafés, Tavernen. Die Oberstadt hingegen erinnert an Mistras. Zahlreiche Ruinen venezianischer Wohnbauten, Kirchen und Kellergewölben ziehen sich den schroffen, sonnenbeschienenen Fels hinauf. Den Weg zur eigentlichen Festung wollen die Jungs nicht laufen und auch Klaus zeigt sich von zahlreichen Käfern genervt, die auf sein neon-orangenes Shirt fliegen. Das Shirt bleibt dann wohl demnächst im Schrank 😉 Wir treten den Rückweg an und suchen die Einsamkeit einer kleinen Halbinsel zwanzig Minuten südlich von Monemvasia für den Nachmittag und übernachten auch dort.