Die Entdeckung: Mykene

In den letzten sechs Wochen haben wir einige Ausgrabungsstätten besucht. Sind mit Hingabe über die alten Steine geklettert und haben unsere Vorstellungskraft herausgefordert. Doch Mykene ist besonders und das lag nicht nur daran, dass Mykene nie – im eigentlichen Wortsinne – ausgegraben werden musste.

Die Besichtigung von Mykene führte uns noch mal mehr als 1000 Jahre weiter in der Menschheitsgeschichte zurück als alle anderen antiken Stätten, die wir bis dahin besucht hatten. Vielleicht war dieser weite Blick zurück der besondere Reiz, vielleicht aber auch die Andersartigkeit der „Gebäude“ und der Bauweise, mit Sicherheit aber die Führung von Theo, der uns und insbesondere die Jungs 1,5 Stunden ganz prächtig mit seinem umfangreichen Wissen unterhalten hat. Danke, Theo !!! Aber beginnen wir am Anfang.

Als wir Mykene erreichten stand die Sonne schon prächtig am Himmel. Mittagszeit. Ideal für den Start in die Besichtigung der schattenlosen Stätte. Direkt hinter dem Ticketschalter fing uns Theo ab, der Klaus‘ Einführung in die Historie mithörte und direkt korrigierte. Sein Angebot einer Führung konnten wir somit gar nicht ausschlagen und jede Minute des Rundgangs hat sich gelohnt. Gleich das erste Monument war ein Highlight – ein Hügelgrab, das vor mehr als 3000 Jahren errichtet wurde. Hier gab es bereits viele neue Dinge zu lernen. Begonnen mit dem „Naturbeton“ oder Konglomeratgestein, aus welchem die Mauerblöcke gehauen wurden über das bewunderswerte „isodone Mauerwerk“ und die statisch interessante Ausführung des Sturzes über dem Eingangsportal. Die Akustik in der Grabkammer fesselte uns genauso wie die Ausführungen über historische und heutige Grabräuber. Beim Gang durch das weltbekannte Löwentor hinauf zum Palast des Agamemnon hatten viele berühmte und weniger bekannte Gestalten der Mythologie ihren Auftritt in Theos Vortrag. Archäologische Koryphäen wie Heinrich Schliemann wurden von Theo auch ins rechte Licht gerückt 😉 Die Jungs lauschten gebannt und bekamen Antworten auch auf ihre ganz eigenen Fragen. Auf dem Gipfel der Akropolis verabschiedeten wir uns von Theo, der uns zum Schluss nochmal eine völlig neue Betrachtung der umliegenden Bergketten lehrte.

Den krönenden Abschluss bildete das archäologische Museum, das mit seinen unglaublichen Ausgrabungsstücken den Gesamteindruck der mykenischen Epoche komplettierte. Die Steinmauern des Außengeländes wurden farbig, füllten sich mit bemerkenswert kunstvollen Gegenständen. Da die zu den Ausgrabungsstätten gehörigen Museen erst seit dem 15. Mai geöffnet sind, wurde uns nun auch klar, dass uns nicht unwesentliche Eindrücke vorangegangener Besichtigungen wohl leider fehlen. Aber vielleicht ist das ja auch eine Motivation für einen erneuten Besuch, der dann unbedingt das archäologische Nationalmuseum in Athen umfasst, wo die wertvollsten Ausgrabungsstücke auch im Original zu bewundern sind.

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