Kontraste und Grenzen

Sehr schweren Herzens haben wir Albanien nach nur einer Woche hinter uns gelassen. Dieses Land und seine Menschen hat uns vom ersten Moment an in seinen Bann gezogen und wir werden wiederkommen! Gleichzeitig steht unser Entschluss, den Balkan heimwärts auf dem Landweg zu durchqueren und dabei noch das eine oder andere Ziel mitzunehmen.

Als Etappenziele haben wir unter anderem Dubrovnik und Venedig ins Auge gefasst, da wir hoffen, die beiden ansonsten massiv von Touristen belagerten Städte unter Coronabedingungen zumindest etwas entspannter erkunden zu können.

Auf der Fahrt entlang der adriatischen Küste der Balkanhalbinsel durchqueren wir von Süden nach Norden Montenegro, die kroatische Enklave um Dubrovnik, Bosnien-Herzegowina, um dann erneut in Kroatien einzureisen. Die Kinder erleben zum ersten Mal in ihrem Leben ein Grenzregime, das noch nicht viel vom „Charme“ des ehemaligen Ostblocks verloren hat und jede sich öffnende Grenzschranke zu einem kleinen Aufatmen im Vannie führt …

Spannend ist dabei das Nord-Süd Gefälle auf dem Balkan. Während man in Albanien das Gefühl hat, Ampeln und die seltenen Verkehrszeichen eher als grobe Indikatoren zu verstehen sind, die dem Fahrer – soweit überhaupt gewollt – eine Hilfestellung bieten können, werden die Dinge auf dem Weg nach Norden zunehmend ernster genommen. Die Kroaten gelten nicht zu unrecht als die Deutschen des Balkans und wie wir feststellen mussten, nähern sie sich bei den Preisen für in der Gastronomie und bei Unterkünften auch schon eher den Schweizern an.

Auch Corona nimmt nach relativ unbeschwerten Tagen und Wochen in Griechenland, Nordmazedonien und Albanien wieder eine gewichtigere Rolle ein. Während Montenegro pünktlich für unseren Transit die Ein- und Durchreisebestimmungen so geändert hat, dass wir ohne Test unseren Weg fortsetzen können, reicht für die Einreise nach Kroatien unser erholtes, gesundes Antlitz nicht. Da wir bei der Grenzkontrolle keinen negativen Covid-Test vorweisen können, werden wir dazu verpflichtet, in Dubrovnik so schnell als möglich einen Test zu absolvieren und uns bis zum Vorliegen eines negativen Ergebnisses in Selbstquarantäne zu begeben und das Testergebnis dem kroatischen Grenzschutz zu melden. Da wir aus Gesprächen mit anderen Reisenden auch Geschichten über horrende Strafen bei Nichtbeachtung der kroatischen Regeln gehört haben, wollen wir unser Reiseglück nicht weiter herausfordern. Die erste Aktivität in Dubrovnik ist daher ein Besuch des empfohlenen Privatkrankenhauses, wo wir nicht nur umgehend einen Test durchführen können, sondern auch ein negatives Testergebnis erhalten, was auch eine stressfreie Weiterreise verspricht.

Schreibe eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.