Pünktlich um 13:15 Uhr erreichen wir den Check-in der Smyril-Line im Fährhafen Hirtshals. Vierzehn Stunden Autofahrt und eine Übernachtung auf dem Strand Camping in Hou liegen hinter uns.
Die Rucksäcke sind gepackt mit dem Wenigen, was wir für 31 Stunden auf der Fähre benötigen. Bestes Schiffswetter mit Sonne und Wolken und einer mäßigen Brise. Aber der Wetterbericht verheißt eine Änderung während der Überfahrt auf die Färöer Inseln, unserem ersten Ziel. Gebaut für Fahrten über den Nordatlantik ist die M/S Norröna das passende Schiff, wenn der Wind die See doch einmal mehr bewegt.
Nach kurzer Wartezeit in Reihe 33 beginnt bereits das Onboarding. Zunächst dürfen Wohnmobile, Campervans, Expeditionsfahrzeuge und Jeeps auf das Parkdeck fahren. Charles wird an die erste Position auf der rechten Seite eingewiesen. Schnell die vorbereiteten Rucksäcke schnappen und direkt unsere 4-Bett-Kabine beziehen. Lange hält es die Kinder nicht in der Kabine. Das Schiff wartet auf einen Erkundungsgang. Erster Anlaufpunkt ist die Cafeteria für einen Mittagssnack, auf dem Weg werfen wir einen Blick auf das Kinoprogramm. Nach dem Essen geht es an Deck 8, wo sich das kleine Fußballfeld befindet, welches Anton und Mattis sofort entern. Zwei kleine Mannschaften haben sich schnell gefunden, ein wildes Spiel beginnt. Die Abfahrt verzögert sich noch etwas, da unser Schiff noch betankt werden muss. 80.000 Liter Diesel fassen die Tanks, die vier Motoren, welche in Summe eine Leistung von ca. 30.000 PS bringen, wollen versorgt werden. Umweltfreundlich reisen geht anders, aber das Ziel lockt.
Mit einer Stunde Verspätung legt die M/S Norröna ab. Mit voller Motorenkraft geht es auf den Atlantischen Ozean dem ersten Ziel unserer Reise, Torshavn, Hauptstadt der Färöer Inseln, entgegen. Während die Kinder weiterhin in veränderten Mannschaften kicken, stoßen Klaus und ich in der Laterna Magica auf den Beginn unserer Reise an.
Mit dem Blick auf das gleisende Meer vergeht die Zeit wie im Flug, die Zeit zum Abendessen ist gekommen. Das viel gelobte Abendbuffet lässt keine Wünsche offen: Garnelen, Muscheln, Fisch in allerlei Zubereitungsvarianten, Salatvariationen. Anton und Mattis entscheiden sich für Pommes und Chicken Nuggets, garniert mit einem bisschen Fisch und Weintrauben.
Gut gesättigt folgt der nächste Programmpunkt: Kino. Spiderman wird gezeigt. Wie wir später erfahren in englischer Sprache ohne Untertitel, so hat das Vergnügen seine Grenzen und einen Lerneffekt.
Nach einer ruhigen und durchaus erholsamen Nacht startet der Tag mit einem ausgiebigen Frühstück, welches anschließend im Fitnesscenter wieder abtrainiert wird. Anton und Mattis erfreuen sich derweil an den Wellen im kleinen Schwimmbad. Aber auch mit den Vergnügungen wird die Zeit bis zur erwarteten Ankunft lang und länger. Und auch der Wind frischt auf. Bei Windstärke 6-7 beginnt das Schiff merklich zu rollen. Bleiche Menschen, die wohl nicht rechtzeitig gegen die Seekrankheit vorgesorgt haben, kommen uns entgegen getaumelt. Für geschätzte vier Stunden erleben wir Wellen, die nach Aussage der Schiffscrew wohl 3-3,5 Meter erreichen werden. Zur Einfahrt in Torshavn wird nicht nur der Wind schwächer, sondern es klart auf. Die Färöer Inseln begrüßen uns von ihrer besten Seite.