Auf Wiedersehen, wunderschönes Griechenland!

Den Abschied hast du uns echt nicht leicht gemacht. Nach zwei erfolglosen Versuchen, die Grenze nach Albanien oder Nordmazedonien zu überqueren, finden wir nach einer Fahrt durch eindrucksvolle Gebirgslandschaften einen offenen Grenzübergang.

Der Plan für die weitere Reise steht: nach über sieben Wochen in Griechenland wollen wir weitere Länder des Balkans „erfahren“. Von Lefkada fahren wir nach Igoumenitsa, um einige Kilometer nördlich die Grenze nach Albanien zu überqueren. Wir sind gefühlt das einzige Fahrzeug, welches sich in diese Richtung bewegt. Auf der Straße sind Schafe, Ziegen, Kühe, Hunde unterwegs und fühlen sich komplett ungestört. Dass aus der Gegenrichtung keine Autos kommen, wundert uns nicht weiter. Derzeit ist nämlich keine Einreise von Albanien nach Griechenland auf dem Landweg möglich. Als wir schließlich den Grenzübergang Qafe Bote erreichen, reiben wir uns verwundert die Augen. Hier scheint niemand auf uns zu warten. Dass der Grenzübergang geschlossen ist, teilt uns ein Mann mit, der uns ohne Uniform entgegenkommt. Er empfiehlt uns den Grenzübergang Kakavia zu nehmen, der ca. 1,5 Stunden entfernt ist. Da wir angesichts der zu erwartenden verhältnismäßig kurzen Fahrtzeit erst mittags in Lefkada gestartet sind, ist der Tag schon weit fortgeschritten für eine Weiterfahrt. Wir überlegen kurz und entscheiden uns für eine Übernachtung nahe Igoumenitsa. Auf dem Campingplatz dann die Überraschung. Wir treffen Biggi und Robby wieder, die wir bereits am allerersten Campingplatz in Finikounda kennengelernt haben. Wir feiern das Wiedersehen und tauschen uns über unsere Reiseerfahrungen aus. Der Plan entsteht, dass wir vor der Ausreise aus Griechenland noch die Meteora-Klöster erkunden.

Am nächsten Tag brechen wir über die „Egnatia-Odos“ in Richtung Nordosten auf und erreichen über eine Höhenautobahn, die nur aus Tunneln und Brücken gebaut zu sein scheint, am Nachmittag unser Ziel. Es bleibt noch ausreichend Zeit, um die Gegend zu Fuß zu erkunden. Wir berichten dazu in einem weiteren Beitrag.

Nachdem wir auch die Ausdruck unserer „grünen“ Versicherungskarte in den Händen halten, steht einer Weiterfahrt zum Ohridsee nichts mehr im Weg. Da wir uns nun schon sehr weit in den Nordosten vorgetastet haben, entscheiden wir uns für die Ausreise nach Nordmazedonien und nehmen Kurs auf dem Grenzübergang Niki. Auf gut ausgebauten Straßen kommen wir gut voran. Da wir im Internet auch nach ausführlicher Recherche keine Information über den etwaig geschlossen Grenzübergang gefunden haben, sind wir guter Dinge, dass uns die Ausreise dieses Mal gelingen wird. Dass wir uns auch hier nahezu allein auf weiter Flur bewegen, lässt jedoch langsam wieder Zweifel aufkommen, ob wir wirklich eine offene Grenze vorfinden werden. Und erneut ist der Grenzübergang geschlossen. Griechenland scheint uns nicht gehen lassen zu wollen… Aber wir sind fest entschlossen, unser Fahrtziel noch zu erreichen und steuern einen weiteren Grenzübergang nach Albanien an, der nach Auskunft des griechischen Grenzbeamten geöffnet ist.

Die Fahrt nach Kristallopigi führt uns durch eine wilde ud einsame Bergregion. Vor uns nur ein FedEx-Transporter und die Schilder, welche uns mahnen, auf die Braunbären, die hier die Straße überqueren könnten zu achten. Und plötzlich wie aus heiterem Himmel läuft ein junger Bär über die Straße und verschwindet auf der anderen Seite im Dickicht. Wir reiben uns die Augen und können kaum glauben, dass wir wirklich gerade einem frei lebenden Bären gesehen haben. Was für eine Begegnung, die sicher äußerst selten ist! Ab diesem Zeitpunkt halten wir umso aufmerksamer Ausschau nach weiteren Bären. Doch leider wagt sich kein Tier mehr aus dem Dickicht. Schließlich erblicken wir die ersten Straßenschilder, die uns die Richtung zur Grenze weisen. Wir können es kaum glauben als wir einen geöffneten Grenzübergang vorfinden. Die Aus- und Einreise läuft ohne Probleme. Nun sind wir also in Albanien und schon ganz gespannt auf neue Eindrücke, insbesondere den viel gerühmten Ohridsee und die manchmal schwierigen Straßenverhältnisse. Nach etwas mehr als einer Stunde steht eine erneute Aus- und Einreise an – nach Nordmazedonien. Auch diese Mal läuft alles reibungslos. Kurze Zeit später erreichen wir unseren Zielort, einen einfachen Campingplatz mit Strand am Ohridsee.

Kommentar (4)

  • Nicole| Juni 8, 2021

    Wo seid ihr denn jetzt? Fragen wir uns gerade.. Lasst es euch weiterhin gut gehen!

  • Greg04| Juni 2, 2021

    Irre!

  • Schreibe einen Kommentar zu die Wellenbrecherin Antworten abbrechen

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.